25 Jahre Jugendhaus und Jugendherberge
20 Jahre Jugendbildungsstätte Waldmünchen
Viele Generationen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen hat die Jugendbildungsstätte Waldmünchen der KAB & CAJ in den 25 Jahren ihres Bestehens bereits bei Freizeitfahrten, Gruppenleiterschulungen, Konferenzen, Schulausflügen und Bildungsseminaren beherbergt. Am Freitag, 10.10.2008, feierte die Jugendbildungsstätte mit einem Festakt ziemlich auf den Tag genau ihr 25-jähriges Bestehen als Jugendhaus und Jugendherberge. Zahlreiche Gäste, Freunde und Förderer kamen aus der ganzen Republik nach Waldmünchen, um auf 25 Jahre erfolgreiche Jugendbildungsarbeit zurück zu schauen und die damaligen und heutigen Beteiligten für ihr beherztes Engagement und die hervorragende Arbeit zu loben. Allesamt begrüßte der Leiter, Alois Nock, ganz herzlich.
Auftakt für den Festnachmittag bildete ein Dankgottesdienst im Trenckstadl, den der Regensburger KAB-Diözesanpräses Dr. Roland Batz zusammen mit seinem Passauer Kollegen Franz Schollerer zelebrierte. In seiner Predigt sprach Schollerer von der „Quintessenz der Jugendarbeit“, wie junge Menschen auch an der Jugendbildungsstätte Waldmünchen auf ihrem Lebensweg begleitet und unterstützt werden.
Zu den offiziellen Gratulanten des Nachmittags gehörten Franz Löffler, Waldmünchens Bürgermeister und inzwischen Bezirkstagspräsident, Theo Zellner, Vorsitzender des Bayerischen Landkreistages und Landrat in Cham, MdL Markus Sackmann, Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium, Ludwig Spreitzer, Bezirkstagsvizepräsident, und der KAB–Bundesvorsitzende Georg Hupfauer.
Ulrich Ballhausen, früher Bildungsreferent an der Jugendbildungsstätte Waldmünchen und jetzt Leiter der Europäischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Weimar, formulierte in seinem Festvortrag „12 Anmerkungen zur Bedeutung eines besonderen Lernortes und eines besonderen Lernfeldes“, welche er in aufgrund der fortgeschrittenen Zeit sehr pointiert einzudampfen wusste. Eine kurzweilige und lang ersehnte Auflockerung brachte zu vorgerückter Stunde die kreative Präsentation der Möglichkeiten und Angebote an der Jugendbildungsstätte durch das Team vom „RAUM für Theater, Musik und Bewegung“ um den alt gedienten Jugendhäusler Franz Bauer: Jonglage, Musik und Pantomime zeigten die Tücken des Süßigkeitenautomates, internationale Austausche (Keulen-Passing mit 4 Personen) und Videoschnitt mit Videoband und Schere.
Und zuletzt lud der ehemalige Bildungsreferent Gebhard Schwägerl vier Leute aufs Podium, um über Glückwünsche und Visionen zu sprechen: Bernwald Bickmann, Mitglied im Vorstand der AKSB, Nikolas Werth, Vorsitzender des Bezirksjugendrings Oberpfalz, Thomas Rudner, Leiter des Koordinierungszentrums Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch TANDEM und Erwin Helmer, Landesdiakon der CAJ.
Musiker vom Max-Reger-Gymnasium Amberg umrahmten den Nachmittag unter Leitung von Peter K. Donhauser mit gediegener klassischer Musik – ein hervorragendes Geburtstagsgeschenk von einer langjährigen, treuen Beleggruppe. Wer diesen – durch die vielen Kooperationspartner im Jugendhaus-Netzwerk natürlich voll gepackten – Nachmittag bis zum Schluss durchhielt, wurde belohnt: Und zwar mit einem gewohnt köstlichen Festmenü im Speisesaal, welches Küchenleiter Reinhold Hübl mit seinem Team auftischte.
Am Samstag, 11.10.2008, schloss sich abends eine weitere kurzweilige Feier mit über 130 ehemaligen und aktuellen Mitarbeitern, Teamern und Praktikanten aus den letzten 25 Jahren an: Jubi-Quiz, Foto-Raetsel und auch hier wieder leckeres Essen versüßten die vielen Gespräche zwischen Alten und Neuen. Gespannt verfolgten die Mitfeiernden außerdem den gut 20-minütigen Jubiläumsfilm, der mit Interviews die Entstehungsgeschichte der Jugendbildungsstätte und mit aktuellen Filmaufnahmen ein Porträt der Einrichtung zeigte. Gemäß dem Schwerpunkt „Neue Medien“ war dies eine moderne Antwort auf die Frage nach einer Festschrift – im Booklet natürlich noch einige gedruckte Grußworte und alte wie neue Fotos inklusive.
Zur Geschichte des Hauses: Im Oktober 1983 wurde nach langem Hin und Her das Jugendhaus Waldmünchen in den Räumlichkeiten des ehemaligen Landratsamtes Waldmünchen auf dem historischen Schlosshügel eröffnet. Ein Glücksfall führte Johann Ascherl (damals Präses der KAB-Sozialinstitute) und Ernst Girmindl (damals Landrat im Landkreis Cham) zusammen. Der eine suchte ein Haus für eine Familienerholungsstätte und der andere hatte ein leerstehendes Landratsamt in Waldmünchen anzubieten. So fand man zusammen, holte die CAJ ins Boot, baute unter den kritischen Augen aller Beteiligten die alten Gebäude um und ergänzte sie um praktische Neubauten. 1988 folgte dann die Anerkennung als Bayerische Jugendbildungsstätte durch den Bayerischen Jugendring und das Bayerische Kultusministerium, später die Ernennung zur Jugendbildungsstätte für den Regierungsbezirk Oberpfalz. Inzwischen haben sich mehrere Schwerpunkte etabliert, die jährlich ca. 10.000 Gäste (oder anders gerechnet ca. 30.000 Teilnehmertage) nach Waldmünchen bringen: Berufsorientierung, Internationale Begegnungen, Gesellschaftspolitische Jugendbildung, Medienpädagogik und Jugendkultur. Dies ist aber sicher keine umfassende Aufzählung, was alles an der Jugendbildungsstätte Waldmünchen geschieht. Und so hoffen alle Mitarbeiter, die Träger, die Kooperationspartner und nicht zuletzt die begeisterten Gäste, dass dieses Haus weiterhin auf solch hohem Niveau im Dienste der Jugendarbeit stehen und Begegnung zwischen Menschen ermöglichen wird.
Tobias Späth